Von Kirchmöser über Brandenburg / Buhnenhaus nach Brandenburg
– etwa 8 oder 18 km –
Kirchmöser ist ein Stadt- und Ortsteil im Westen der Stadt Brandenburg an der Havel. Sein Industriegebiet spiegelt die deutsche Geschichte der letzten 100 Jahre wider.
Anfangs war Möser ein kleines und abgelegenes Bauerndorf im Jerichower Land. Am 22. März 1916 wurde es per königlichem Erlass offiziell in Kirchmöser umbenannt. Mehr lesen
Dann entwickelte es sich – der Krieg war Motor der Entwicklung – schnell zu einem Industrierevier mit wechselvoller Geschichte.
Den sich über Pulverfabrik ab 1916 über Eisenbahnwerk 1920/24 rasant entwickelnden Ort sehen wir nur kurz. Wir wandern um den Möserchen See und den Breitlingsee am Ufer entlang zum Ortsteil Buhnenhaus, wo die Havel in den Breitlingsee mündet. Hier verlassen uns die kürzer Wandernden. Die Anderen laufen aber nicht bis zur Havel sondern biegen vorher links ab entlang der Plane, die ebenfalls in den See mündet, verlassen diese, wo sie die Eisenbahnstrecke nterquert und gehen durch die Wilhelmsdorfer Vorstadt zur verrückten Kapelle Sankt Jakob(6), eine Kapelle in der Stadt Brandenburg an der Havel. Im Volksmund wird sie seit einer Umsetzung des Bauwerks Verrückte Kapelle genannt, errichtet um 1320.
So nähern wir uns der Altstadt von Brandenburg an der Havel ist mit rund 72.000 Einwohnern die drittgrößte und gemessen an der Fläche die größte kreisfreie Stadt sowie eines der vier Oberzentren des deutschen Bundeslandes Brandenburg. Die slawische namensgebende Brandenburg wurde erstmals 928 oder 929 schriftlich erwähnt. Stadtstrukturen entwickelten sich erst nach der deutschen Eroberung im 12. Jahrhundert. Eine Urkunde aus dem Jahr 1170 nennt in Brandenburg erstmals die Altstadt als Stadt deutschen Rechts. Wegen ihrer langen Geschichte und weil sie namengebend für das ganze Land Brandenburg war, wird sie auch als „Wiege der Mark“ bezeichnet.
Auf der Dominsel lag die zentrale Brandenburg (Brendanburg) der slawischen Heveller, die 928/929 von König Heinrich I. erobert wurde. Otto I. errichtete hier 948 das Bistum Brandenburg und das zugehörige Reichsfürstentum Hochstift Brandenburg.
Nach einigem Hin und Her zwischen den Slawen und den eindringenden Deutschen eroberte Albrecht der Bär das ihm zugesagte Erbe Pribislaws und begründete die Mark Brandenburg. Die beiden Domkietze sowie der Altstädter und der Neustädter Kietz dürften bald darauf entstanden sein. Die Prämonstratenser siedelten 1165 auf die Burginsel, heute Dominsel über, wo im selben Jahr die Errichtung des Doms begann. Die weitere Geschichte lasse ich aus.
Ich erwähne hier nur wenige der historischen Bauten und nur kurz.
Wir gehen zunächst zum Plauer Torturm(7), einem der acht noch stehenden Tortürme der Altstadtmauer. Von dort geht es zum Altstädtischen Markt(8) mit dem Altstädtische Rathaus am Altstädtischen Markt ist ein herausragendes Beispiel der Backsteingotik des 15. Jahrhunderts. Es blieb im Zweiten Weltkrieg und beheimatet heute die Stadtverordnetenversammlung und das Büro der Oberbürgermeisterin. Das angrenzende Ordonnanzhaus unter der Adresse Schusterstraße 6 ist ein gotischer Bau, dessen älteste Teile aus dem 14. Jahrhundert stammen. Er gilt als ältester bürgerlicher Profanbau der Mark Brandenburg. Weitere Gebäude am Markt sind das Sekretariats- und Syndikatshaus, ein Doppelhaus mit eindrucksvollem Renaissancegiebel, und das Inspektorhaus, ein eingeschossiger Barockbau mit Mansardendach.
Vom Markt gehen wir Richtung Havel und entlang eines Stücks Stadtmauer um dann zur Kirche Sankt Gotthardt(10) abzubiegen. Sie wurde vor 1147 wahrscheinlich vom slawischen Hevellerfürsten Pribislaw/Heinrich gegründet. Der heutige Westturm aus regelmäßigen Granitquadern wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet. Ab 1456 wurde das Kirchenschiff, das bis dahin wahrscheinlich ebenfalls aus Granitquadern bestanden hatte, zur dreischiffigen gotischen Hallenkirche umgebaut. Baumeister war Heinrich Reinstorp. Im Jahr 1472 wurde die Taufkapelle errichtet. 1475 wurde die neue Kirche geweiht.
Weiter geht es Richtung Dom Sankt Peter und Paul(11) zu, mit als „Mutter aller märkischen Kirchen“ überregionaler kulturhistorischer Bedeutung. Das Bauwerk war die Kathedrale des Bistums Brandenburg und liegt auf der nach ihm benannten Dominsel Brandenburg, Der Dom St. Peter und Paul zu Brandenburg an der Havel ist das erste, vollständig in unverblendetem Backstein ausgeführte Bauwerk der Mark Brandenburg. Am 11. Oktober 1165 fand die Grundsteinlegung für den heutigen Dombau statt. Es folgten verschiedene Bauabschnitte bis 1669-72 die Türme, trotzdem im gotischen Stil gebaut wurden.
Vom Dom aus gehen wir zu Sankt Katharinen(12), einer dreischiffige spätgotische Hallenkirche. Sie ist die evangelische Pfarrkirche der Neustadt. Sie zählt zu den Kirchen der Backsteingotik mit der reichsten Bauplastik und Ausstattung und ist die größte Kirche der Stadt. Der Stettiner Baumeister Hinrich Brunsberg begann nach 1381 den Neubau der Katharinenkirche, der größten Kirche der Stadt. Sie wurde 1401 der heiligen Katharina, der heiligen Amalberga und dem heiligen Nikolaus geweiht.
Nach den drei großen Kirchen der Stadtteile gehen wir zum Kloster Sankt Pauli(13), einem ehemaligen Dominikanerkloster. Es enstand ab 1286 nach einer Schenkung durch die Askanier.
Nach so viel Kultur haben wir uns mit Fug und Recht einen Kaffee verdient. Oder haben wir diesen schon getrunken? Zuletzt geht es ab dem Bahnhof zurück nach Berlin…
Die Touren von Marlene sind ein Angebot des Sonntags-Club e.V. Berlin und bieten immer auch die Möglichkeit zu einer etwa halb so langen Wanderung, einem leichten Einstieg ins Wandern. Der Sonntags-Club ist ein Veranstaltungs-, Informations- und Beratungszentrum für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* sowie für alle Freund_innen und Interessierte.
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