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15. März
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Bildquelle: Marlene Komitsch
Von Grünau über Eichwalde nach Grünbergallee
Wir laufen vom S-Bahnhof zur Preußensiedlung, eine Plansiedlung im Berliner Ortsteil Altglienicke, die 1910–1913 von den Architekten Max Bel und Franz Clement (erster Bauabschnitt) und Hermann Muthesius (zweiter Bauabschnitt) errichtet wurde. Das Ensemble aus 54 Kleinhäusern ist eines der ältesten Beispiele einer nach englischem Vorbild geplanten Gartenstadt in Deutschland. Mehr lesen
Die Anlage entstand ab 1910 in weitgehend unbebautem Gebiet abseits des Ortszentrums von Altglienicke. Im Unterschied zu den Mietshausprojekten in den Innenstädten, bei denen man auf bestmögliche Ausnutzung der Grundfläche achtete, ist die Siedlung von Grünflächen umgeben und durchzogen. Diese naturnahe Umgebung sollte den Bewohnern ein hygienisches und lebensbejahendes Zuhause schaffen.
Neben den Gemeinschaftsflächen verfügen alle Häuser über einen privaten Garten, Küchen, Bäder und Toiletten. In Zeiten, in denen viele Mietshäuser nur über Gemeinschaftsküchen und Etagen-Toiletten verfügten und das Baden oft nur im Zuber oder gegen Gebühr in einer Badeanstalt möglich war, stellte dies einen Luxus für die damaligen Bewohner dar.
Die 28 Doppel- und Vierfamilienhäuser des ersten Bauabschnittes sind in sieben Gruppen angeordnet, die von zwei langen, parallel verlaufenden Erschließungswegen von der Preußenstraße aus zugänglich sind. Zur Bauzeit hatten die Häuser drei Zimmer mit im Durchschnitt 40 Quadratmetern Gesamtwohnfläche. Wie für die Reformarchitektur und den Heimatstil typisch, belebten Bel und Clement die Fassaden und Dächer der Hausgruppen durch malerische Elemente wie Mansarddächer, geschweifte Giebel und Altane in Holzbauweise, die an den Villenbau der Zeit um 1910 erinnern.
Im Unterschied zum ersten Bauabschnitt sind die 26 Reihen- und Doppelhäuser des zweiten Bauabschnittes an der Preußenstraße um einen langgezogenen Platz gruppiert. In der Art eines Dorfangers dient er der Bewohnergemeinschaft als Ort der Begegnung, als Garten- und Kinderspielfläche. Die Fassaden der beiden Hausgruppen an den Schmalseiten sind symmetrisch gestaltet und dienen als Points de vue der Platzanlage. Die Geschlossenheit und Reihenbauweise hatten laut Muthesius wirtschaftliche Vorteile für Bauherrin und Bewohner: Sie schützten die Hausfassaden vor der Witterung, sparten Heizkosten ein und benötigten nur kurze Erschließungswege.
Bei der Gestaltung orientierte sich Muthesius an der kleinteiligen und funktionsorientierten Architektur englischer Landhäuser. An Stelle der verspielten Altane und Dachformen des ersten Bauabschnittes traten verschiedene Spielarten des Spitzgiebels, Walm- und Satteldächer und für den englischen Wohnhausbau typische hohe und schlanke Schornsteine; rundbogige Durchfahrten und Versprünge lockerten die Fassaden auf. Große querrechteckige Fenster ließen viel Tageslicht in die Räume fließen. Mit durchschnittlich rund 50 Quadratmetern war die Wohnfläche der Häuser etwas größer als bei jenen des ersten Bauabschnittes.
Die Grundrisse der Häuser des ersten Bauabschnitts mussten bei der Sanierung wegen der schon 1911 kritisierten funktionalen Mängel weitgehend verändert werden. Historische Gestaltungselemente wie die Schornsteine im englischen Landhausstil, die Biberschwanzdeckung, der grobkörnige Besenputz, Haustüren und Fenster mit Sprossenteilung wurden denkmalgerecht restauriert und ergänzt. Bei den Gebäuden des zweiten Bauabschnitts wurden lediglich Küche und Wohnraum mit einem Durchbruch verbunden, um eine bessere Nutzbarkeit der Raumfläche und die Belichtung aus zwei Himmelsrichtungen zu ermöglichen. Ferner wurden Wannenbäder eingebaut, die historischen Grundrisse ansonsten aber erhalten.
Seit 1997 steht es als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Anders als die Gartenstadt Falkenberg, auch Tuschkastensiedlung genannt, eine Wohnsiedlung im Berliner Ortsteil Bohnsdorf im Bezirk Treptow-Köpenick. gehört die Preußensiedlung nicht zu den Juli 2008 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommenen Wohnsiedlungen der Berliner Moderne. Falkenberg lassen wir links liegen und wandern nach Eichwalde, wo uns die kürzer wandernden verlassen.
Der Rest von uns wandert um Bohnsdorf herum zu den Schönefelder Seen und von dort zum S-Bahnhof Grünbergallee.